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Volkstrauertag: „Kriege passieren nicht einfach“

18.11.2025 | Pressemitteilung

Seit 1989 wird die Zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag im jährlichen Wechsel von den Schützenvereinen und- bruderschaften ausgerichtet. Bei der mittlerweile 37. Auflage war einmal mehr die St. Sebastianus-Bruderschaft Oekoven an der Reihe, die im Sommer ihr 100-Jahr-Jubiläum hatte feiern können. Auf dem Gelände der Pfarrkirche St. Briktius legten Brudermeister Lothar Gross und Bürgermeister Dr. Martin Mertens einen Kranz nieder. Den musikalischen Part der knapp halbstündigen Zeremonie mit über 100 Teilnehmern hatte das inzwischen 75 Jahre alte Tambourcorps „Frisch voran“ und die Nettesheimer Blechbläser um Markus Quodt übernommen.

Im Gedenken an die Toten der Gewaltherrschaft und alle Opfer von Terrorismus, Extremismus, Antisemitismus und Rassismus verneinte Lothar Gross eindeutig die Frage, ob ein Krieg jemals gerechtfertigt sein könne. Kriege seien nicht in die DNA der Menschen eingewoben, vielmehr „liegt es nicht in der Natur des Menschen Kriege zu führen. Kriege passieren nicht einfach. Sie werden von Politikern oder selbsternannten Anführern bestimmter Gruppen bewusst entschieden“, was „eine tödliche Entscheidung für die zwangsmobilisierten Männer und Frauen, für die zivile Bevölkerung“ bedeute.

 

Der Volkstrauertag sei eine Mahnung, so Gross: „Wir dürfen niemals vergessen, wohin Hass, Fanatismus und Gewalt führen“, betonte der Brudermeister. Jeder trage Verantwortung: Wir können den Frieden nicht erzwingen, aber wir können im Raum geben: Indem wir nicht wegschauen, indem wir Mitgefühl zeigen, indem wir Kriegsflüchtigen eine Hand reichen, indem wir selbst ein Beispiel für Menschlichkeit geben“, sagte Lothar Gross.

Martin Mertens warnte vor Rechtsextremismus und Rechtspopulismus und bezog sich ausdrücklich auf die Rede von Bundespräsident Steinmeier zum 9. November. „Unsere Demokratie ist nicht dazu verurteilt, sich auszuliefern. Demokratie kann sich wehren“, zitierte der Bürgermeister das Staatsoberhaupt.

Das Eintreten für den demokratischen und sozialen Rechtsstaat und eine friedliche Welt sei nicht zuletzt auch die Sache jedes Einzelnen, so Mertens unter Hinweis auf ein Wort von Albert Schweitzer: „Frieden ist das, was die Welt am dringendsten braucht – und was jeder Mensch zuerst in sich selbst schaffen muss.“
Eine der Konsequenzen hieraus lautet für Martin Mertens: „Lassen Sie uns gemeinsam in Rommerskirchen ein Klima pflegen, in dem Vielfalt gelebt wird, in dem die Würde jedes einzelnen Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht geachtet wird.“