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Kampfmittelräumdienst entschärft am Steinbrink zwei Panzergranaten

Rommerskirchen, den 08.12.2021

Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf hat am Mittwochvormittag zwei Panzergranaten gesprengt. Entdeckt wurden die „Blindgänger“ aus dem Zweiten Weltkrieg unweit der neu angelegten Brücke am Steinbrink. Die Feuerwehr sperrte die benachbarten Straßen und Wirtschaftswege – auch den vom Steinbrink nach Butzheim führenden – und bat die Bewohner im erweiterten Umfeld, ihre Häuser nicht zu verlassen. Gegen 10.50 Uhr erfolgte die Sprengung durch zwei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdiensts planmäßig und vergleichsweise „geräuscharm“, wie Daniel Krey vom Ordnungsamt berichtet, der mit der Feuerwehr vor Ort war.
Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs werden in Rommerskirchen auch mehr als 76 Jahre nach dessen Ende immer noch gefunden. Die Gemeinde warnt regelmäßig vor diesen „Kampfmitteln“. Unter diesem Oberbegriff sind neben Granaten und Bomben auch Patronen und Munition aller Art zusammengefasst.
Experten gehen davon aus, dass noch während des gesamten 21. Jahrhunderts mit solchen Bombenfunden zu rechnen sein wird. Allein in NRW entschärften die Sprengmeister des Landes 2019 2160 Bomben. Gerade Blindgänger sind potenziell heute noch gefährlich als zu der Zeit, in der sie „genutzt“ wurden. Nachdem sie inzwischen Rost angesetzt haben, ist ihr Zündmechanismus im Lauf der Jahrzehnte nämlich noch sensibler geworden.
Dass die Panzergranaten in Gleisnähe gefunden wurden, ist nicht verwunderlich: Der Bahnhof und sein Umfeld waren im Zweiten Weltkrieg wiederholt Ziel alliierter Luftangriffe, wobei Jagdbomber auch schon mal einen Munitionszug in die Luft gejagt hatten. Dessen Ladung verstreute sich über mehrere hundert Meter und überdauerte die folgenden Jahrzehnte zumeist im Ackerboden.
Besonders häufig waren die Funde in den 1970-er Jahren, wie sich Hans Knelleken, seit Oktober im Ruhestand befindlicher Ordnungsamtsleiter, erinnert. Nahezu regelmäßigen Bombenfunden folgte damals zu Präventionszwecken eine ausgedehnte Suche des Kampfmittelräumdiensts, die das Problem weiter entschärfen, wenngleich natürlich nicht vollends beseitigen konnte.
So werden bis in die Gegenwart hinein Funde gemacht, nicht selten natürlich im Zuge vom Bauarbeiten, die mit nicht ganz unerheblichen Erdbewegungen verbunden sind. Verletzt oder gar getötet wurde bislang niemand, gleichwohl warnt die Gemeinde in regelmäßigen Abständen vor der nach wie vor bestehenden Gefahr. „Kampfmittel bleiben auf unabsehbare Zeit eine latente Gefahr, mit der nicht zu spaßen ist“, wie Bürgermeister Dr. Martin Mertens sagt. Wer Kampfmittel findet, ist denn auch verpflichtet, dies unverzüglich bei der Polizei oder dem Ordnungsamt anzuzeigen – sonst kann es ein saftiges Bußgeld geben, nämlich bis zu 1000 Euro.