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Gemeinde warnt vor Kampfmittelfunden

Rommerskirchen, den 25.07.2022

Die Verwaltung der Gemeinde warnt regelmäßig vor möglichen Kampfmittelfunden – und zwar keineswegs nur aus Routine. So wurden nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Tobias Hantschel allein in den vergangenen beiden Jahren mindestens fünf bis sechs Phosphorbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Auch mehr als 77 Jahre nach dessen Ende werden im Gemeindegebiet regelmäßig Altlasten aus Kriegszeiten entdeckt.
Vorwiegend geht es dabei weniger um große Bomben, sondern vielmehr um Munition wie etwa Patronen, aber auch Granaten. Durch die lange Lagerung werden diese nämlich nicht unbrauchbar, sondern durch den Rost potenziell noch gefährlicher, da der Zündmechanismus sensibler wird.
„In 80 bis 85 Prozent aller Fälle werden sie bei Feldarbeiten gefunden“, weiß Tobias Hantschel. Gleichwohl seien die Kampfmittel „über die Gemeinde flächendeckend verteilt“, so der Ordnungsamtsleiter. Gerade bei der Erschließung neuer Baugebiete werden häufig noch zumindest theoretisch explosive Funde gemacht.
Ausgiebige Grabungen sind generell ein Problem: So fanden Anwohner in Ramrath vor geraumer Zeit bei solchen Arbeiten eine Stabbrandbombe, die die Feuerwehr damals mit Sand unschädlich machen konnte. In der Regel ist jedoch der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung für die Entschärfung von Kampfmitteln zuständig.
Hans Knelleken, Hantschels Vorgänger als Leiter des Ordnungsamts, wusste vor einigen Jahren zu berichten, dass 1976, als er bei der Gemeinde anfing, fast wöchentlich solche Funde gemeldet wurden. Auch wenn sich deren Häufigkeit inzwischen reduziert hat, verringert sich dadurch nicht die potenzielle Gefahr im Einzelfall. Mit den Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg dürfte jedenfalls nicht allein die Gemeinde Rommerskirchen noch etliche Jahr-zehnte zu tun haben. Ein Ende von Kampfmittelfun-den erwarten viele Experten im 21. Jahrhundert nicht mehr.
Was aber ist zu tun, wenn Kampfmittel aufgefunden werden? Zunächst einmal dürfen sie keineswegs angefasst werden. Wichtig ist zudem, sofort das Ordnungsamt, die Polizei oder unter 02131 1350 die Kreisleitstelle der Feuerwehr zu benachrichtigen – und wenn möglich, den Zugang zur Fundstelle zu sperren. Wer Kampfmittel findet oder diese in seinem Besitz hat, ist verpflichtet, dies unverzüglich anzuzeigen, droht doch ansonsten ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1000 Euro.
Ein besonders skurriler Verstoß gegen die Anzeigepflicht hat sich laut Tobias Hantschel vor einigen Jahren ereignet. Bei einem besonders erfolgreichen Finder von Kampfmitteln wurde eine ganze Munitionssammlung entdeckt. Nicht nur angesichts solcher Vorkommnisse lässt es sich nicht häufig genug betonen: In allen Fällen von Kampfmittelfunden ist höchste Vorsicht geboten.