Eiserne Hochzeit Heinz und Anni Heyer
Eiserne Hochzeit Heinz und Anni Heyer
Evinghoven Seit der Volksschulzeit wohnen sie im selben Dorf, in dem sie auch nach 65 Jahren Ehe noch leben. Selbst in größeren Kommunen als Rommerskirchen sind Eiserne Hochzeiten keine alltäglichen Jubiläen, in Evinghoven konnten die beiden ihren Ehrentag jetzt inmitten ihrer nicht eben kleinen Familie und etlichen Freunden feiern.
Seitens der Gemeinde Rommerskirchen gratulierten dem agilen Jubelpaar Bürgermeister Dr. Martin Mertens und sein Stellvertreter Harry Marquardt. Mertens, der die beiden schon von Kindesbeinen an kennt, wünschte Heinz und Anni Heyer „noch viele gemeinsame Jahre bei bester Gesundheit.“
Hatte es sowohl anlässlich ihrer standesamtlichen Eheschließung als auch bei der kirchlichen Hochzeit 1960 ebenso geschneit, wie bei ihrer Goldhochzeit 2010, blieb diesmal der Schnee zwar aus, was jedoch der guten Feierlaune keinerlei Abbruch tat.
Zwar haben sie gemeinsam die Schule durchlaufen, wechselseitiges Interesse war während dieser Zeit jedoch nicht vorhanden – was sich erst in Jugendzeiten änderte, als sich die beiden bei harter Arbeit näher kamen: Es ging 1956 ums Gewindeschneiden zwecks Verlegung eines Hausanschlusses, wofür der damals ein paar Häuser weiter wohnende, gelernte Installateur Heinz Heyer zuständig war.
Auch wenn der Funke zunächst noch nicht so recht zünden wollte, fand Heinz Heyer in der Folge stets weitere Gelegenheiten, auf dem elterlichen Hof seiner späteren Frau tatkräftig anzupacken, die nach dem Besuch einer Hauswirtschaftsschule in Düsseldorf dort gleichfalls wieder mitarbeitete.
Heinz Heyer (87) wurde in Mönchengladbach als ältestes von drei Kindern geboren. Seine Mutter stammte gebürtig aus Evinghoven, wo auch die Großeltern wohnten. 1944 in Mönchengladbach ausgebombt, verlor er zwei Tage später seinen Vater infolge eines weiteren Luftangriffs. Die Mutter zog daraufhin mit ihren Kinder nach Evinghoven, wo sie bald heimisch wurden. Als begabter Allroundhandwerker wechselte der gelernte Installateur Heinz Heyer als Rohrschlosser zuur Fiorma Mannesmann, die damals gerade die Blöcke C und D des Kraftwerks Frimmersdorf baute. Zuletzt war er bis 2001 bei der RWE Regionalversorgung beschäftigt.
Der Ehe der beiden entstammen zwei Töchter und zwei Söhne. Komplettiert wird die Familie durch deren Ehepartner, 13. Enkel und etliche Urenkel.
Die beiden Eisernen Hochzeiter teilen die Freude am Gesang: Anni Heyer war 53 Jahre Sopranistin im Kirchenchor St. Antonius, ihr Mann brachte es auf 40 Jahre als Bassist. Auch Kirchenvorstand war Heinz Heyer aktiv und kümmerte sich lange als Rendant um die Finanzen der Pfarrei.
Zu einem der bekanntesten Evinghovener wurde Heinz Heyer als Kommunalpolitiker. Seit 1961 machte Heinz Heyer für de SPD Politik, der er seit 1964 als Mitglied angehört – was ihm seinerzeit den im ländlichen Raum fast schon obligatorischen Vorwurf einbrachte, „Kommunist“ zu sein, wie er nach wie vor amüsiert erzählt. Seine Frau Anni hatte er schließlich 1975 überzeugen können, gleichfalls der SPD beizutreten. Bis 1975 war Heinz Heyer Mitglied des Rats der Gemeinde Oekoven und des Amts Evinghoven an, ab 1975 dann dem der neu gebildeten Gemeinde Rommerskirchen. Bis nach der Jahrtausendwende war er eine der prägende Gestalten des Rats, die meiste Zeit davon als fast schon legendärer Vorsitzender des Bauausschusses.
