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Umwelt- und insektenfreundliche Vorgärten

Gemeinde prämiert naturnahe Gärten

Seit 1990 ist die Zahl der Fluginsekten um 75 Prozent zurückgegangen, was zum viel zitierten Schlagwort vom „Bienensterben“ geführt hat. Eine Möglichkeit, diesem Trend etwas entgegen zu setzen, besteht darin, naturnahe Gärten anzulegen. Die sehen nicht nur schön aus, sondern haben zahlreiche ökologische Vorteile.

Unter dem Motto „Es summt und brummt in Rommerskirchen“ hat die Gemeinde jetzt einen Wettbewerb gestartet, der für diese Fragen sensibilisieren soll.

Im Mittelpunkt stehen dabei die besonders naturnahen Gärten im Gemeindegebiet. Gewinnen kann den Wettbewerb, wer seinen Garten möglichst naturnah gestaltet, heimische Pflanzen nutzt, auf chemische Dünger verzichtet und mit weiteren Maßnahmen die Biodiversität fördert. Die Kriterien für den Wettbewerb hat eine fachkundige Jury erstellt und in den auszufüllenden Bewerberbogen einfließen lassen.

Formlose Bewerbungen mit aussagekräftigen Fotos können bis zum 30.Mai per Post
oder per Mail an folgende Adressen gesendet werden :

Gemeinde Rommerskirchen
Tiefbauamt
z.Hd. Herr Reimert
Bahnstraße 51
41569 Rommerskirchen
oder

tiefbauamt@rommerskirchen.de.

„Schon geringe Maßnahmen können enorme Auswirkungen auf Flora und Fauna haben und so einen wirksamen Contrapunkt zur genannten Negativentwicklung leisten“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der auf möglichst zahlreiche Rommerskirchener Garteneigentümerinnen und Garteneigentümer hofft, die sich an dem Wettbewerb beteiligen.

Die Preisverleihung soll am 5. Dezember im Umweltausschuss des Gemeinderats erfolgen.

 

Informationen zu naturnahen Gärten

Dass das Thema der naturnahen Gärten derzeit so viel Beachtung erhält, ist das Resultat des besonders durch die Medien bekannte Insektensterben. Der Begriff bezeichnet den Rückgang der Anzahl als auch der Artenvielfalt von Insekten, welches wiederum eine generelle Minderung der Biodiversität mit sich bringt. Denn Insekten dienen vielen anderen Arten als Nahrung, weshalb das Insektensterben als besonders problematisch gesehen wird. Doch nicht nur die Artenvielfalt leidet darunter, auch unsere Versorgung ist gefährdet. Da schätzungsweise 75% aller wichtigen Kulturpflanzen von Insekten bestäubt werden, wird deutlich, wie anhängig wir von einem funktionierenden Ökosystem sind.

Diese Ereignisse stehen keinen falls in weiter Ferne. Auf Plantagen in China werden die Blüten größtenteils bereit vom Menschen bestäubt. Ausgestattet mit einem federnbesetzten Pinsel klettern die Arbeiter in die Bäume, um so möglichst viele Blüten händisch zu bestäuben, damit die Ernte reicher ausfällt.

Jeder Grundstückseigentümer kann seinen Teil dazu beitragen die Biodiversität mit Hilfe von naturnahen Gärten zu fördern.

Damit der naturnahe Garten auch wirklich Wirkung zeigen sind ein paar Regeln zu beachten.

  1. Vielfältig pflanzen / Je bunter desto besser
    Wer Vielfalt in der Fauna will, braucht auch Vielfalt in der Flora. Je mehr unterschiedliche Pflanzen und Strukturen, wie Bäume, Kletterpflanzen, Stauden und Gräser gepflanzt werden, desto mehr unterschiedliche Insekten fühlen sich hier dann wohl. Besonders wichtige ist dabei auch zu beachten, dass die geschaffenen Angebote auch das ganze Jahr bestehen. Zum Beispiel kann dafür Sorge getragen werden, dass das ganze Jahr über verschiedene Blüten blühen.
  2. Mehr grün als grau / Je mehr desto besser
    Durch einen möglichst geringen Anteil an versiegelter Fläche, kann mehr Raum für Garten, Pflanzen und Tiere geschaffen werden.
  3. Heimische Pflanzen / Zuhause ist es am Besten
    Um die heimische Biodiversität zu fördern, sollten auch nur, oder zumindest überwiegend hier heimische Pflanzen angelegt werden. Dies unterstützt die hier ansässigen Arten gegen invasive und eingeschleppte Arten.
  4. Verzicht auf chemische Stoffe / Bleib sauber
    Es sollte gänzlich auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Des Weiteren sollte auf die Verwendung von organischem Dünger und von torffreier Blumenerde geachtet werden.

All dieser Aufwand kommt nicht nur den Insekten zu Gute, sondern tut uns auch gut. Denn Grünflächen helfen nicht nur das im Sommer selten gewordene Wasser zu speichern, sondern können zudem mit Hilfe von Verdunstung Siedlungsbereiche kühlen, das Kanalisationssystem bei Starkregenereignissen entlasten und unsere Luft verbessern.

Zu guter Letzt haben Grünflächen auch positive Auswirkungen auf unsere Psyche, in dem sie beruhigend und entspannend auf uns wirken.

Kontakt

Fachbereich Planung, Gemeindeentwicklung und Mobilität

Adresse

Dienstleistungszentrum
Bahnstr. 51
41569 Rommerskirchen